Dienstag, der 13. April 2004. Der Tag, der mein Leben von Grund auf änderte.
Ich fühlte mich schon lange sehr schlapp, Treppe steigen war mir kaum noch möglich. Dazu hatte ich extrem viel abgenommen, hab gesoffen wie ein Loch, schlappe 10 Liter am Tag waren da nix. Die Toilette war mein bester Freund, ich verbrachte mehr Zeit da also sonst irgendwo.
Als ich die Diagnose realisiert hatte, war ich so euphorisch, ganz hibbelig, fand alles irgendwie total toll. Mein eigenes Messgerät, meine Pens, alles neu, toll und aufregend. Von Angst keine Spur. Die kam dann, als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und alleine zu Hause saß. Tja… da gab es keinen Zettel wo drauf stand wieviel KE mein Essen hat. Was nun tun, also immer das gegessen, was es auch im Krankenhaus gab. Das klappte jedoch nur ne kurze Zeit, denn der Altag sieht anders aus, als ein Krankenhausaufenthalt.
Mein Start in mein Leben als Diabetikerin war alles andere als einfach. Mein Körper hat sich mit allen Mitteln gewehrt. Haarausfall, Schmerzen in den Beinen, schlaflose Nächte, Depressionen. Dazu kam dann noch, dass mich mein Ex betrogen und verlassen hat. Die Schuld daran gab ich natürlich dem Diabetes. Wie bescheuert… es lag einfach an den Typen.
Wenn ich so auf die 17 Jahre zurückblicke… WOW. In vielerlei Hinsicht, hatte der Diabetes einen positiven Einfluss auf mich. Ich wurde stärker, selbstbewusster, ok, das lag nicht nur an meinem Diabetes aber zum Teil auch.
Ich hätte damals nie gedacht, so lange damit zu leben. 17 Jahre…!!!!
Ich habe außerdem super tolle Menschen kennen gelernt, virtuell sowie real. Es war zwar nicht immer eine Hilfe, die vielen tollen Geschichten über andere Diabetiker zu lesen, vor allem dann nicht, wenn es grade bei mir einfach nur Kacke war. Wenn nichts so wollte und ich dann sah, wie toll es bei anderen lief, hab ich zu schnell aufgegeben. DAS muss und werde ich mir abgewöhnen, denn ich bin ich und nicht die anderen und ich bin gut so wie ich bin, mit allem was dazu gehört. Sich zu vergleichen ist immer ne schlechte Idee, in allen Bereichen. Ich bleibe da einfach ich, na und? Dann sind meine Tagebücher kitschig, nur so als Beispiel, aber ich muss damit klar kommen und niemand anders. 😉 Ich bin und bleib halt ne Bastel und Tüdeltante 😀
Happy Birthday Diabetes!!
Was ich vor 17 Jahren nie geglaubt hätte, wenn man mir gesagt hätte ist, dass ich heute glücklich bin. Richtig glücklich. Einen Mann der mich liebt und den ich liebe, eine Arbeit die mir mehr als nur Spaß macht, gestörte Kater bei denen wir wohnen dürfen. 😉 Ich kann sein wer ich bin, ich muss nicht immer stark sein, kann auch den Diabetes mal verfluchen ohne dabei ausgelacht zu werden oder nen blöden Spruch zu kassieren. Das wahre Ziel ist erreicht, glücklich sein, da sollte der Diabetes doch nur noch nen Klacks sein.
Auf die nächsten spannenden aufregenden Jahre mit dir, mein lieber Diabetes. Wir rocken das! 🙂
Bis bald, Eure Petra